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WAS BEDEUTET EIGENTLICH …? PORSCHE ACTIVE AERODYNAMICS. PAAPORSCHE ACTIVE AERODYNAMICS (PAA) INKLUSIVE DRAG REDUCTION SYSTEM (DRS) FEIERT IM NEUEN 911 GT3 RS SEIN DEBÜT – DOCHWAS IST EIGENTLICH AKTIVE AERODYNAMIK? UNDWIESO ISTAUFTRIEB BEIM FLUGZEUG GUT UND AUF DER RENNSTRECKE UNERWÜNSCHT? WILLKOMMEN ZU UNSEREM GRUNDLAGENSEMINAR AERODYNAMIK. Sie fahren Rennrad? Dann kamen Sie um das Thema Aerodynamik in den letzten Jahren sowieso nicht herum. Für alle anderen, die sich selten mit mehr als 30 Kilometern pro Stunde fortbewegen, spielt Aerodynamik eine untergeordnete Rolle. Anders sieht es aus, wenn Sie in einem Sportwagen fahren. Schnell fahren. Dann wird die Ihnen entgegenströmende Luft – das „Aer“ in Aerodynamik – zur entscheidenden Kraft: das „Dynamis“ in Aerodynamik. Aber Sie haben in Altgriechisch ja sowieso stets gut aufgepasst. Die Luft bringt also mit steigender Geschwindigkeit immer mehr Kraft auf. Die Sie einerseits langsamer macht – durch den Luftwiderstand. Und die Sie andererseits, wenn sie unter Ihrem Sportwagen hindurchströmt, leichter werden lässt – durch den Auftrieb. Beides unpraktisch, hindert es Sie doch daran, schneller zu fahren beziehungsweise auf dem Boden zu bleiben. Das Mittel der Wahl dagegen: optimierte Aerodynamik, die Luftwiderstand und Auftrieb verringert. Und idealerweise sogar Abtrieb schafft. Sodass Ihre Reifen mehr Druck auf den Asphalt ausüben und damit mehr Bodenhaftung entsteht. Denn mehr Bodenhaftung gleich schnellere Kurvengeschwindigkeit. Dabei helfen Spoiler, Louvers, Splitter, Lufteinlässe, strömungsgünstige Karosserien und vieles mehr. Aber Flacht wäre nicht Flacht, wenn die Ingenieure dort nicht noch eine Schippe drauflegen würden. Die Porsche Active Aerodynamics (PAA) inkl. Drag Reduction System (DRS). Dieses System stellt – ganz vereinfacht gesagt – den variablen Flügel in den Seiten des Bugteils und das variable obere Flügelelement des DoppelHeckflügels je nach Fahrzustand so ein, dass signifikante aerodynamische Vorteile zur Verbesserung der Fahrstabilität, Fahrperformance und Effizienz entstehen. Das passiert in 2 möglichen Modi: Das eine ist das Low Downforce Niveau (LDF), in dem die Flügel flach angestellt sind, um den Luftwiderstand zugunsten maximaler Höchstgeschwindigkeit zu reduzieren. Das Dynamic Downforce Niveau (DDF) hingegen reguliert über die Steuerungselektronik in Sekundenbruchteilen die Flügelstellung an Front und Heck. Und generiert so auf der Rundstrecke bei extremer Querbeschleunigung stets den optimalen Abtrieb. Im Dynamic Downforce Niveau verfügt der neue 911 GT3 RS über eine automatische DRS-Funktion. Das System zur Reduzierung des Luftwiderstandes ist aus dem Motorsport abgeleitet und schaltet automatisch zwischen DDF und LDF um. Um so stets die höchstmögliche Geschwindigkeit für den jeweiligen Fahrzustand zu ermöglichen. Darüber hinaus steht auch ein manueller DRS-Modus zur Verfügung. So kann der Fahrer selbst das DRS aktivieren. 911 GT3 RS: Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 17,6 · außerorts 9,8 · kombiniert 12,7 (NEFZ); kombiniert 13,4 (WLTP); CO₂-Emissionen in g/km kombiniert: 289 (NEFZ); 305 (WLTP) Nicht immer werden Änderungen gefestigterWeltbilder mit offenen Armen empfangen. Besonders schwer tut man sich vor allem, wenn der sprichwörtliche Schuster nicht bei seinem Leisten bleibt. Was also passiert, wenn ein gerade neu erstarkter Sportwagenbauer einen Geländewagen – das Akronym SUV war vor 20 Jahren noch wenig gebräuchlich – präsentiert? Das Automobil-Establishment holte die metaphorischen Fackeln und Mistgabeln hervor und rief lauthals in Richtung Zuffenhausen: „Was macht ein SUV unter lauter Sportwagen? Was hat ein Auto mit Frontmotor im Feld klassischer HeckmotorFahrzeuge verloren? Und überhaupt: Was will ein 4-Türer mit großer Heckklappe und 5 Sitzen im Segment von schnittigen Roadstern und Sport-Coupés?“ Ein Glück, dass die Marketing-Experten gute Antworten im Köcher hatten: „Es ist, als würde King Kong Sie liebevoll umarmen.“ Oder auch: „Sein bevorzugtes Gelände: die Oberklasse.“ Noch einer gefällig? „Er passt in keine Schublade. Genauso wenig wie Sie.“ Sie merken: Der Cayenne eckte an und öffnete neue Türen. Trat selbstbewusst auf. Klar, war Verstecken doch bei seiner Größe keine wirkliche Option. Doch auch auf technischer Seite gab es viel Neues: Unter der Front(!)haube des Cayenne verbarg sich ein kraftvoller V8-Zylinder-Motor, der beim S-Modell aus einem Hubraum von 4,5 Litern 250 kW (340 PS) holte, beim Cayenne Turbo waren es sogar 331 kW (450 PS). Damit waren Spitzengeschwindigkeiten von 242 bzw. 266 km/h möglich. Denn egal, was Zahlen, die die Sportwagenwelt bedeuten, gibt es jedeMenge bei Porsche. Diese hier hat richtig viel Pfeffer. Steht sie doch für das 20-jährige Jubiläum des Cayenne und damit für viel frischenWind in der Sportwagenwelt. So begab sich Porsche 2002 mit dem charakterstarken SUV auf unbekanntes Terrain. Heute ist es wohlvertraut und gut erschlossen. Und trotzdem bietet es nach wie vor viel Stoff für neue Abenteuer. Zum Glück. Wir blicken zurück auf ein bewegtes Kapitel der Marke Porsche und auf eine spannende Reise, die in kritischen Zeiten begann. Porsche baut, am Ende kommt immer ein Sportwagen dabei heraus. Innovativ waren die Entwicklungen auch im Bereich Fahrwerk, besonders beim elektronisch geregelten Allradantrieb des Porsche Traction Management (PTM) und ebenso beim neu entwickelten Porsche Active Suspension Management (PASM). Das PASM regelt permanent die Dämpferkraft und bezieht den Zustand der Fahrbahn und den Fahrstil in seine Berechnungen mit ein. Natürlich auch offroad, wo der SUV seine Qualitäten spielerisch leicht beweisen konnte. Zudem hat der Cayenne vor 20 Jahren noch ein weiteres Tor aufgestoßen: ein großes Werkstor, um genau zu sein. Mit der Gründung von Porsche Leipzig gründeten die Schwaben im wunderschönen Sachsen einen zweiten Standort – ein Bekenntnis zur Einheit und ein deutliches Signal für eine konsequente Wachstumsstrategie, die Porsche mit dem Cayenne verfolgte. Ab 2010 auch auf strikt nachhaltigem Kurs: Der Cayenne S Hybrid war in seinem Segment ein Pionier der Elektromobilität. Und nicht nur dort. Bei der knochenharten Rallye Transsyberia bewiesen mehrere Cayenne über 7.100 Kilometer in der Taiga, dass Sportwagen keinesfalls nur etwas für den Ausflug zur Eisdiele sind. Noch so eine Sache, die wahre Porsche Fans nicht erst seit dem Cayenne, sondern sowieso schon immer wussten. Der beste Weg ist eben immer noch der eigene Weg. So ähnlich haben es auch die Werbespezialisten in einer Cayenne Anzeige formuliert: „Hätten Sie immer getan, was alle tun, wären Sie heute nicht, was Sie sind.“ Und der Cayenne? Ist seit beinahe 20 Jahren eine tragende Säule des weltweiten Erfolgs von Porsche. FASZINATION 23 22 TECHNOLOGIE

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